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Whiskywissen

Robin Winter • 30. März 2023

 Ursprung und Herstellung


Inhaltsverzeichnis

(1)  Der Ursprung

(2) Das Mälzen

(3) Das Darren (Trocknen)

(4) Das Maischen

(5) Das Gären

(6) Das Destillieren

(7) Die Lagerung des Whiskys


Der Ursprung

Auf die Frage, wo der Ursprung des Whiskys liege, wird man oftmals aus Überzeugung die Antwort "Natürlich aus Schottland!" bekommen. Natürlich ist Schottland mit seinen mehr als 130 aktiven Destillerien die "Whiskyhochburg" schlechthin, doch den Ursprung fand er in Irland.


Die Herstellung des Whiskys verbreitete sich um das 11. Jahrhundert n.Chr. in Europa, wobei nicht genau überliefert ist, wann der Prozess erfunden wurde. Bekannt jedoch ist, dass im Jahre 1494 die Herstellung von Whisky in Schottland urkundlich festgehalten wurde.


Bevor der Whisky sich als Genussmittel etablierte, diente er zunächst als Heilmittel (Arznei) gegen Erkältung.

Whiskyherstellung ( Single Malt)

Die Grundlage der Herstellung von Whisky variiert ungeachtet der für Ihn verwendeten Getreidesorten kaum.

Mälzen

Der erste Schritt nach der Ernte des Getreides und Transport zur Destillerie ist das sogenannte "Mälzen". Hier wird die Gerste auf dafür vorgesehen Malzböden durch Zufuhr von Feuchtigkeit zum Keimen gebracht, denn die im Gerstenkorn befindliche Stärke muss erst in Maltose (Zucker) umgewandelt werden, bevor die Hefe mit der Gärung beginnen kann.

Damit das Mälzen gleichmäßig stattfinden kann, ist es notwendig sie ständig umzuwälzen. Hier ist die Erfahrung und das Fingerspitzengefühl des Mälzers gefragt, denn er muss den Prozess genau dann stoppen, sobald die Gerste einen optimalen Maltosegehalt hat.-Dieser ist letztenendes entscheidend für den Alkoholanteil im Whisky. Dieser Vorgang dauert im Schnitt ca. eine Woche.

Darrboden bei Bowmore (Foto: Heinz Fesl)

Darren (Trocknen)

Nach dem es gelungen ist die Gerste gleichmäßig keimen zu lassen geht es an das Trocknen des aus dem Mälzen entstandenem "Grünmalzes". Traditionell geschieht das Trocknen in Gebäuden mit Pagodendächern die man in Schottland bei sehr vielen Destillerien noch bewundern kann - jedoch sind wenige von diesen noch aktiv.

Heutzutage findet die Trocknung überwiegend in modernen Öfen statt, welche mit Holzkohle befeuert werden. Wenn man bei der Trocknung anstelle der Holzkohle Torf verwendet, wird der Whisky einen rauchig-torfigen Geschmack bekommen.

Maischen

Der dritte Schritt im Herstellungsprozess ist das Maischen. Zuallererst werden die Körner von den durch das Mälzen entstandenen Keimen befreit und in der Mühle zu Grist vermahlen, um den Zucker aus den Gerstenkörnern zu extrahieren. Das daraus entstandene grobkörnige Mehl wird dann zusammen mit heißem Wasser im Maischbottich verrührt. Die Wärme hat zur Auswirkung, dass die Umwandlung der in der Gerste enthaltenen Stärke in Maltose und andere gärfähige Zucker wieder in Gang gesetzt wird. Das Wasser, welches meistens von einer nahgelegenen Quelle der Destillerie verwendet wird, wird währendessen nach und nach zugegeben und die Temperatur von 60-68 °C  sorgfältig auf 80 °C erhöht. Inzwischen wird die heiße und süße Würze drei bis viermal abgelassen, doch in der Regel wird nur der erste und zweite Abstich in den Auffangbehältern aufgefangen. Die zwei anderen Abstiche werden  abgekühlt und bei anderen Maischvorgängen untergemischt.

Gären

Nachdem sich die Würze auf 20-27 °C abgekühlt hat, wird sie nun in Gärbottiche gefüllt, deren Fassungsvermögen für gewöhnlich zwischen 4.500 bis 6.000 Litern liegt. Die früheren Gärbottiche bestanden meist aus Lärchen- oder Kiefernholz, was sich heute eher weniger bestätigt. Heute haben die Meisten Destillerien Ihre Behälter auf Edelstahl umgerüstet. Damit die Würze nun in "Wash" umgewandelt werden kann, fügt man nun Hefe hinzu, damit der Gärungsprozess in Gang kommt und der bisherige Zucker zu Alkohol wird. Dieser Prozess der Fermentation kann zwischen 48 bis 72 Stunden dauern. Das Endergebnis ist eine alkoholische Flüssigkeit, welche einen durchschnittlichen Alkoholgehalt von 6 - 8% vol. beinhaltet. Es ist im Geschmack vergleichbar mit einem süßen Bier.

Destillieren

Nach der Gärung ist die "Wash" bereit für die Destillation. Hier wird Ihr nun mit Hilfe von Brennblasen
(bei schottischem Whisky :Pot-Stills) der Alkohol entnommen.
Der Erste Brennvorgang läuft durch die sogenannte "Wash still", in die die Wash gefüllt und erhitzt wird.


Das Sieden von Alkohol beginnt bereits bei einer Temperatur ab 78 °C. Ist diese Gradzahl erreicht, steigen die Dämpfe aus dem Gerstengemisch auf und kondensieren dann wieder im Schwanenhals der Brennblase, wobei sie dann in den "Kühler" fließen. 


Nach dieser ersten Destillation ist der Alkoholgehalt von den Ursprünglichen 6- 8 % vol. auf ca. 21 % vol. gestiegen.


Darauf folgt die zweite Destillation in der sogenannten "low wines still".
Das Destillat durchläuft nun den sogenannten "Spirit Safe", indem der Brennmeister den reinen Alkohol vom unreinen separiert  (Vor-, Mittel-und Nachlauf).


Wie genau der Brennmeister den Mittellauf bestimmt ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Fakt ist aber, dass je länger er den Mittellauf macht, der Whisky in seinem Geschmack herber wird. Macht er den Mittellauf zu kurz riskiert er, dass das Endprodukt zu mild und unaromatisch wird.


Nach dem der zweite Brennvorgang abgeschlossen ist, beträgt der Edelbrand nun 65-70% vol. Er wird nun mit frischem Quellwasser auf  ca. 63% vol. verdünnt und in ein Fass gefüllt für die Lagerung.

Lagerung

Damit ein Single Malt Whisky abgefüllt werden kann, muss er mindestens 3 Jahre in einem Eichenfass gelagert werden. Im normallfall wird dieser Anspruch aber weit übertroffen, da die meisten und renommiertesten Destillerien ihren Whisky mindestens 10 Jahre im Fass reifen lassen.


Die meisten verwendeten Fässer für die Lagerung von Single Malt Whisky stammen aus Amerika, welche dort vorerst für die Lagerung von Bourbon Whisky verwendet wurden.


Anders als beim amerikanischen Bourbon, muss der schottische Single Malt nicht in einem frisch ausgebrannten Fass aus amerikanischer Weisseiche gelagert werden. Das bietet Raum für jede Menge Möglichkeiten an verschiedenen Fasslagerungen. So können zum Beispiel auch Fässer aus europäischer Eiche genommen werden, oder ehemalige Sherry-, Portwein-, oder sogar auch Rumfässer, die dem Whisky individuelle Aromen verleihen.

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